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Hamster Hipster Handy

Hamster Hipster Handy Cover und Blick ins Buch

Bilder-Geschichten zum Mobiltelefon

Der Band sammelt Gedankenspiele und Bilder-Geschichten, internationale Gegenwartskunst, Design, Alltagskultur und populäre Medien zu Formen des Umgangs mit dem Mobiltelefon.

Als sogenanntes „Kulminationskonsumobjekt“ bzw. Schlüsselobjekt des Konsums steht das Handy im Zentrum eines vernetzten Dinguniversums, das einerseits eine Fülle weiterer Objekte nach sich zieht, andererseits sowohl globale Praktiken als auch kulturelle Besonderheiten generiert.

[…]

Das Projekt Hamster Hipster Handy ist ein Versuch, das Mobiltelefon als polarisierendes Konsumobjekt aus kulturwissenschaftlicher und auch künstlerischer Perspektive zu beleuchten. Hipster und Hamster stellen hierbei zwei geeignete Leitfiguren dar, mit deren Hilfe das ebenso komplexe wie ambivalente Dinguniversum mitsamt seinen anhängigen Diskursen aufgespannt wird. So sind sie probate Figuren, um Aspekte wie die Verschiebung des Handy-Images von einem schädlichen zu einem nützlichen, gar unverzichtbaren Gegenstand des alltäglichen Gebrauchs zu veranschaulichen.

Mit Blick auf um die Jahrtausendwende durchgeführten Handystrahlentests an Nagetieren symbolisiert die Figur des Hamsters in diesem Zusammenhang die negativen Merkmale des Mobiltelefons. […] Am Beispiel des Hamsters lässt sich ebenso die Verlagerung kultureller Praktiken in die digitale Simulation verdeutlichen: So geht die Präferenz von Kindern zunehmend weg von realen Haustieren hin zu Smartphones, die dann bei Bedarf mit einem virtuellen Haustier besiedelt werden können.

Demgegenüber steht der Hipster als affirmative Konsumfigur des 21. Jahrhunderts. Er repräsentiert eine neue Kultur des mobilen Bildermachens sowie die damit einhergehenden unbegrenzten Möglichkeiten der persönlichen Selbstdarstellung, die wiederum kulturell-soziale Konventionen und Vorgaben wie Ethnie, Klasse und Geschlecht gebunden sind.

[…]

Ein Auszug aus der Einleitung in das Projekt von Prof. Birgit Richard, Goethe-Universität Frankfurt.

 

Publikation: Hamster Hipster Handy, Mai 2015,
herausgegeben von Eleni Blechinger, Katja Gunkel, Jelena Jazo, Birgit Richard, Alexander Tilgner, Harry Wolff,
mit Texten von Moritz Baßler, Simon Bieling, Heinz Drügh, Melanie Horn, Jelena Jazo, Annemarie Opp, Birgit Richard, Alexander Tilgner, Wolfgang Ulrich, Antonia Wagner, Harry Wolff.
Künstler: David LaChapelle, Yayoi Kusama, Tobias Zielony, Lynn Hershmann Leeson, Robert Voit, Ai Weiwei, Thomas Struth, Johannes Paul Raether, Aram Bartholl, Peter Boettcher, Laurel Nakadate, Martin Parr, Michael Wolf, Charlie White.
Gestaltung: Polina Bazir.

Ausstellung: Hamster Hipster Handy. Im Bann des Mobiltelefons, 25.04.-05.07.2015, Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt

Bericht zum Projekt in der Neuen Zürcher Zeitung.

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