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#Kerber Team | Ein Interview mit Katrin Meder

Portrait Katrin Meder Projektmanagement Kerber Verlag

Portrait Katrin Meder Projektmanagement Kerber Verlag
Du bist Projektmanagerin im Kerber Verlag. Welche Aufgaben umfasst deine Stelle?

Als Projektmanagerin betreue ich die mir verantworteten Bücher von A-Z, also von der Angebotsphase bis zur Zulieferung. (Und darüber hinaus.)

Sobald eine Anfrage eintrifft heißt es natürlich erst einmal, ein Angebot zu erstellen. Wenn daraus ein Auftrag wird versorge ich die Institutionen, Künstler und Grafiker dann mit allen Informationen, die sie benötigen, und begleite die Lektorats-und Übersetzungsarbeiten, die oft sehr umfangreich sind. Darüber hinaus spreche mit den Grafikern und Herausgebern über die Materialauswahl und achte vor allem auf die Einhaltung der Terminpläne. Manchmal ist das, als würde man einen Sack (kreativer) Flöhe hüten.

Während ein Buch entsteht, bin ich Ansprechpartnerin für alle anfallenden Fragen und Probleme. Auch wenn ich Fragen manchmal nicht selbst beantworten kann, ist es meine Aufgabe, Lösungen zu finden. Durch die gute Teamarbeit und die kurzen Wege hier in Bielefeld zwischen Verlagsmitarbeitern, Druckvorstufe und unserer Druckerei ist das aber kein Problem.

An welchen Projekten arbeitest Du aktuell?

Oh, die kann ich jetzt gar nicht alle aufzählen. Momentan arbeite ich konkret an 25 Projekten, die natürlich alle in unterschiedlichen Stadien sind…

Am intensivsten betreut man natürlich immer die Projekte, die in den Endspurt gehen und kurz vor Drucklegung sind. So beispielsweise gerade „Aatifi – News from Afghanistan“. Da schleifen wir momentan noch ein letztes Mal an den Texten. Auch ein Projekt über die Kunst Zimbabwes, „Mawonero“ ist gerade in den letzten Zügen… Mit Zimbabwe habe ich vorher auch noch nicht zusammen gearbeitet, was natürlich einige Überraschungen birgt… Eine normale Express-Sendung, die innerhalb Europas am nächsten Tag ankommt, benötigt dorthin beispielsweise eine Woche.

Wie unterscheidet sich die Arbeit an einer Künstlerpublikation zu der an einem Museumskatalog?

Grundsätzlich ist das Vorgehen natürlich das gleiche. Allerdings haben Künstler – im Vergleich zu Museen – oft ungenauere Vorstellungen, wie ihr Buch einmal aussehen soll. Das kann dann schon sehr beratungsintensiv werden, aber eben auch spannend.

Aber es ist natürlich etwas Besonderes, mit Künstlern zusammenzuarbeiten, deren Arbeit man auch persönlich sehr schätzt. Gaby Steiners Arbeiten – eine fotografische Dokumentation eines New Yorker Obdachlosen – haben mich von Anfang an sehr fasziniert. Die Fotografien dann in einem außergewöhnlichen Band mit gelungener Ausstattung zu sehen, freut mich umso mehr.

Was begeistert Dich besonders an der Arbeit im Verlag?

Langweilig wird es jedenfalls nie. Man muss schon mit dem ständigen Zeitdruck umgehen können und immer den Überblick bewahren! Ich persönlich habe aber lieber viel um die Ohren, als einen Job, bei dem man Däumchen drehen muss.

Am liebsten tüftele ich zusammen mit den Grafikern und den Herausgebern an der Umsetzung von besonders raffinierten Büchern. Die Grafiker haben oft geniale Ideen, die aber manchmal leider auch etwas unrealistisch sind… Dann versuche ich einen Weg zu finden, ihre Vorstellung mit der technischen Wirklichkeit und auch dem Budget zu vereinbaren. Ästhetisch ansprechende Lösungen müssen nicht immer teuer sein!

Die Zusammenarbeit mit eingespielten Profis macht natürlich auch immer richtig Spaß. Ich denke da z.B. an den Imi Knoebel-Katalog vom Kunstmuseum Wolfsburg. Mit einem routinierten, aber kreativen Team und einer absolut organisierten Grafikerin zu arbeiten, das sind Höhepunkte! Auch mit dem Kunstmuseum Bern arbeite ich immer gerne zusammen.

Hast du ein Lieblingsprojekt / -buch, auf das Du besonders stolz bist?

Oh, da gibt es mittlerweile schon einige… Allein letztes Jahr habe ich 75 Projekte betreut – da  kommen viele wunderbare Bücher zusammen! „Japanische Fotografie der Meiji-Zeit“ finde ich persönlich besonders gelungen, aber auch die Kataloge „Helene Schjerfbeck“, „Willy Maywald“, „Ken Adam“, „Wael Shawky“, „Fette Beute“, „Ralf Ziervogel“ oder „Nicola Hanke“.

Irgendwie verbinde ich mit jedem „meiner“ Bücher eine eigene Geschichte…

 

Das Interview führte Michelle van der Veen.

 

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