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Li Songsong | Historical Materialism

Der 1973 in Peking geborenen Künstler Li Songsong  beschäftigt sich in seiner Kunst mit gesellschaftlichen Veränderungsprozessen durch die Globalisierung. Seine künstlerische Herangehensweise manifestiert sich dabei im Medium Malerei und ist vor allen Dingen geprägt von einem chinesischen Blick auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Ausgangspunkt für seine Werke sind politische Ereignisse und Prozesse, die, unterteilt in verschiedenfarbige Rechtecke, in großformatige Gemälde übertragen werden. Jedes Rechteck funktioniert dabei als eigenständiges Bild und ist gleichzeitig Teil des größeren. Als Vorlage dienen dem Künstler historisch bedeutende Fotografien aus Zeitungen und Zeitschriften oder dem Internet, die er verfremdet, in kleine Bildausschnitte teilt und ausdruckt. Die Felder werden anschließend eines nach dem anderen auf die Leinwand aufgetragen. Auf diese Art hat Li Songsong eine ganz neue Form der Historienmalerei geschaffen. Seine Werktitel nehmen dabei oft Bezug auf die Ereignis-Vorbilder und fügen diesen eine weitere Interpretationsebene hinzu, indem er nicht nur das Geschehene benennt, sondern oft doppeldeutig beschreibt. Die inhaltlichen und vor allem kritischen, politischen Assoziationen obliegen am Ende dem Betrachter.

Li Songsong, Watching a Play, 2004, oil on canvas, 130 × 190 cm, © Li Songsong, private collection

Li Songsong, Watching a Play, 2004, oil on canvas, 130 × 190 cm, © Li Songsong, private collection

Die in mehreren Schichten aufgetragene Ölfarbe, die mehrere Zentimeter dick sein kann, wird zum eigentlichen Bildgrund, in den Li mit Pinsel und Farbe seine Motive hineinritzt, drückt und modelliert. Teilweise werden die einzelnen Bilder dadurch mehrere Zentner schwer und sind für Institutionen nicht leicht zu handhaben.

Li Songsong mit Projektmanagerin Katrin Meder und Kurator Hendrik Bündge bei der Ausstellungseröffnung.

Li Songsong mit Projektmanagerin Katrin Meder und Kurator Hendrik Bündge bei der Ausstellungseröffnung.

Das gerade erschienene Buch dokumentiert seine erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland in der Kunsthalle Baden-Baden, die damit ihre Serie von Einzelausstellungen mit außereuropäischen Künstlern fortsetzt. Die wunderbare Gestaltung des 23,00 × 33,00 cm großen Kataloges stammt vom Designstudio anschlaege aus Berlin.

 

Blick ins Buch

Das Buch 

Li-Songsong_cover Publikation: Li Songsong, Oktober 2015,
herausgegeben von Hendrik Bündge,
mit Texten von Lorenzo Sassoli de Bianchi, Hendrik Bündge, Gianfranco Maraniello.
Gestaltung: anschlaege.de, Berlin.

ISBN: 978-3-7356-0165-0

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