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FERDINAND HODLER | MALER DER FRÜHEN MODERNE

Kaum ein Schweizer Maler ist international so beachtet wie Ferdinand Hodler (1853–1918). Die Bundeskunsthalle in Bonn widmet dem Künstler nun mit der Ausstellung Ferdinand Hodler. Maler der frühen Moderne (8. September 2017 bis 28. Januar 2018) die erste seit beinahe 20 Jahren umfassende Übersicht zum Werdegang und Werk des Ausnahmemalers. In der Ausstellung stehen sowohl seine erstaunliche künstlerische Entwicklung wie auch der zeitgeschichtlich brisante Künstler im Fokus. Innerhalb des Symbolismus und des Jugendstils, zu deren wichtigsten Vertretern er neben Edvard Munch und Gustav Klimt gehört, entwickelte er einen unverwechselbaren Kompositions- und Malstil. Als besonderes Highlight ist auch das bekannte Gemälde Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg 1813 zu sehen, das für gewöhnlich in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität Jena zu Hause ist. Das Kunstwerk, das mehr als fünf Meter breit und drei Meter hoch ist, wurde eigens für die Ausstellung aufwändig restauriert und erstrahlt nun in neuem Glanz.

Doch wer war der Künstler? Was zeichnet seinen Stil aus? Und welche Themen standen bei seinen Werken im Mittelpunkt? Nach seiner Ausbildung bei dem Vedutenmaler Ferdinand Sommer in Thun und Barthélemy Menn in Genf zog es den jungen Hodler ins Ausland, um dort seine künstlerischen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu schulen und weiter zu entwickeln. Mit gerade einmal 25 Jahren reist der Maler nach Madrid, um im Prado sein Auge an Werken von Diego Velázquez oder Jusepe de Ribera zu schulen. Der Künstler lernt schnell und schon bald gelingt es ihm, seinen Namen durch ein gutes Gespür für Kontakte und seinen unverwechselbares Stil zu einer Art Marke zu machen.

Besondere Beachtung fanden seine auf Fernwirkung angelegten Monumentalgemälde, die sich durch die klare Formensprache, die ausdrucksstarken Figuren und flächigen Farbfelder auszeichnen. Das bekannteste Werk ist das Wandbild Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813, das er im Auftrag für die Universität Jena malte. Gerade diese Monumentalität war eines der Merkmale der neuen, modernen Malerei. Auch die Vereinfachung seiner Motive und der Verzicht auf eine Tiefenwirkung waren charakteristisch für seinen Stil.

Auf landschaftliche Motive übertragen bedeutete dies eine genaue Beobachtung der Natur, im Bewusstsein, dass sie sich in einem stetigen Wandel befindet. Diese dynamische komponente versuchte er mit Hilfe von Symmetrie und Wiederholung in seinen Bildern umzusetzen. Durch die serielle Aufbereitung bestimmter Motive wie etwa dem Genfer See, versuchte er die Dynamik und Bewegtheit der Natur zu verdeutlichen und, bei vergleichender Betrachtung der Werke, auf die unterschiedlichen Wirkungen natürlicher Motive bei unterschiedlichen Gegebenheiten hinzuweisen.

Die neue Publikation, die begleitend zur Ausstellung in Bonn erscheint, vereint die Vielseitigkeit des Künstlers und geht anhand spannender Essays gezielt auf einzelne Aspekte ein. Besonders hervorzuheben sind auch die wundervollen Abbildungen, die nicht nur thematisch, sondern auch beinahe wie kuratiert angeordnet sind, um bestimmte Motive noch mehr zur Geltung zu bringen.

 

Human Nature
Publikation Ferdinand Hodler. Maler der frühern Moderne

Herausgeber: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn
Gestaltung von Verena Gerlach
ISBN 978-3-7356-0398-2

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