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#Kerber Team – ein Interview mit Birte Kreft

Programmleitung des Kerberverlages: Birte Kreft

Seit Mai 2015 arbeitest Du als Programmleitung im Kerber Verlag. Was sind Deine ersten Projekte und welche Aufgaben umfasst die Arbeit als Programmleitung?

Als Programmleiterin bin ich natürlich immer auf der Suche nach spannenden neuen Buchprojekten. Dafür bin ich viel unterwegs, beispielsweise reise ich im Juni nach Basel, um dort auf den wichtigen Kunst- und Buchmessen mit Künstlern, Kuratoren etc. über mögliche Kooperationen zu sprechen. Generell ist es meine Aufgabe, das Verlagsprogramm weiterzuentwickeln und auch unsere internationale Ausrichtung zu stärken.

Du bist Kunsthistorikerin. Was begeistert Dich besonders an der Arbeit im Verlag im Gegensatz zur Forschung oder der Arbeit im Museum?

Neben der Kunst habe ich Bücher schon immer geliebt – Du wirst mich selten ohne einen Roman in der Tasche erwischen. Bei einem Kunstbuchverlag kann ich beide Leidenschaften wunderbar zusammenbringen. Außerdem bin ich sehr gerne im Kontakt mit Menschen, und Bücher entstehen immer im Team mit Künstlern, Kuratoren, Grafikern, Lektoren, Übersetzern und den Verlagskollegen. Im Gegensatz zu einer Ausstellung, die nach wenigen Monaten wieder vorbei ist, ist das Buch etwas Bleibendes. Man kann es anfassen, mit nach Hause nehmen, immer wieder aus dem Regal ziehen und Neues entdecken.

Auch Verlage müssen sich dem digitalen Wandel stellen. Werden Kunstbücher demnächst eBooks?

Ich glaube, dass Kunstbücher nur bedingt vom digitalen Wandel betroffen sind. Gerade bei klassischen Katalogen geht es doch um das Haptische: hochwertige Umschlagmaterialien wie Leinen, eine schöne Prägung, eigens abgestimmtes Papier, ein anspruchsvoller Druck. Zudem sind die abgebildeten Werke nicht nur Illustration, sondern werden durch das Medium Buch transportiert. Für Kunstbücher mit Textschwerpunkt, beispielsweise Künstlerbiografien oder Reader, wird das eBook aber funktionieren.

Magst Du eine bestimmte Kunstrichtung / einen Künstler besonders gern?

Es ist toll, durch die Arbeit beim Verlag immer wieder auf neue Künstler und Kunstbewegungen zu stoßen und es fällt mir schwer, mich auf eine Lieblingsrichtung festzulegen. Seit Langem kann ich mich aber für die Arbeiten von Wolfgang Tillmans und Robert Longo begeistern, auch für junge Künstler wie Alicja Kwade oder für Künstler der klassischen Moderne wie Paula Modersohn-Becker und Max Beckmann. Außerdem interessiere ich mich sehr für Design und Architektur.

Sammelst Du selbst Kunst oder Kunstbücher?

Oh ja! Über die Jahre haben sich bei mir viele (schwere) Kunstbücher angesammelt und ich muss meine Regale ständig erweitern. Mir graut vor meinem nächsten Umzug… Auch Kunst kaufe ich hin und wieder, allerdings nicht gerade große Leinwände, sondern eher kleine Werke und Editionen.

 

Programmleitung des Kerberverlages: Birte Kreft

Birte Kreft | Programmleitung | Foto: Polina Bazir

Zur Person

Nach einer kaufmännischen Ausbildung und beruflichen Stationen in Sydney und Hongkong studierte Birte Kreft (36) Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre in Berlin. Hier arbeitete sie unter anderem für die Staatlichen Museen zu Berlin und die Deutsche Guggenheim. Zuletzt betreute sie im Hatje Cantz Verlag zahlreiche Kunst-, Fotografie- und Architekturbücher. Seit Mai 2015 ist sie Programmleiterin des Kerber Verlags.

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