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Karin Székessy – Künstlerportraits

Karin Székessy zählt zu den wichtigsten Fotografinnen Deutschlands. Eine neue Publikation versammelt beeindruckende Künstlerporträts.

Inspiriert durch Begegnungen mit Malern, Zeichnern, Grafikern und Bildhauern aus ihrem künstlerischen Umfeld, entstehen seit den 1960er-Jahren sehr lebendige und außerordentlich authentische Künstlerporträts. In ihnen gelingt es Karin Székessy, die enge Verzahnung zwischen den dargestellten Künstlern und ihrer Kunst in die Fotografie miteinfließen zu lassen. Die Porträts erzählen uns viel über die Persönlichkeit, den zeitlichen Kontext und die Kunst der Fotografierten.

Sensible Beobachterin

Die Porträtierten fotografierte Karin Székessy aus eigener Initiative und eigenem Antrieb. Sie war neugierig auf die Künstler, ihre Ateliers und die Kunst ganz allgemein. Karin Székessy versteht ihre Arbeit als Dokumentation und fotografiert die Künstler einvernehmlich, oft mit einer natürlichen Lichtquelle. Dabei entstehen Aufnahmen mit interessanten Schatten, wie auf dem Gesicht von Marcel Odenbach. Die teils intimen Momente zeigen die Fotografin als sensible Beobachterin.

MARCEL ODENBACH, © Karin Székessy “Marcel Odenbachs Atelier liegt in einem Kölner Künstlerhaus mitten in einer alten Residenzanlage umgeben von von viel Grün. Auf dem Boden in seinem Atelier lag eine begonnene neue Arbeit. Ein Puzzle, das sich zu einer asiatischen Landschaft formt. Der Künstler wusste sich perfekt in Szene zu setzen, das Herbstlicht taucht ihn und seine Arbeit in ein aufregendes Schattenspiel.”

MARCEL ODENBACH, © Karin Székessy “Marcel Odenbachs Atelier liegt in einem Kölner Künstlerhaus mitten in einer alten Residenzanlage umgeben von von viel Grün. Auf dem Boden in seinem Atelier lag eine begonnene neue Arbeit. Ein Puzzle, das sich zu einer asiatischen Landschaft formt. Der Künstler wusste sich perfekt in Szene zu setzen, das Herbstlicht taucht ihn und seine Arbeit in ein aufregendes Schattenspiel.”

Eine der wenigen Berufsfotografinnen

In den frühen 50er Jahren hat Karin Székessy mit dem Fotografieren begonnen. Sie war eine der wenigen Frauen auf der Fotoschule in München. Auch später als Berufsfotografin war sie eher eine Ausnahme, denn das Fotografieren mit Stativen, Lampen, mehreren Fotoapparaten und Objektiven wurde damals als schweres körperliches Handwerk betrachtet, dass man einer Frau nicht unbedingt zutraute. Auch die von ihr porträtierten Künstler sind größtenteils Männer. Künstlerinnen sind in ihren Werken – wie auch heute noch in Museen und Galerien – deutlich unterrepräsentiert.

MERET OPPENHEIM, © Karin Székessy “Das Portrait von Meret Oppenheim ist 1984, ein Jahr vor dem Tod der Künstlerin entstanden, als sie mich in meinem Atelier in der Oderfelder Straße in Hamburg besuchte. Oppenheim war bereits um die siebzig und schon stark taub, aber sie war sehr aufmerksam, überaus präsent und sehr lebendig, und schaute sich im Atelier alles genau an. Sie hatte eine faszinierende Ausstrahlung und war auch im Alter noch eine sehr attraktive Frau.”

MERET OPPENHEIM, © Karin Székessy
“Das Portrait von Meret Oppenheim ist 1984, ein Jahr vor dem Tod der Künstlerin entstanden, als sie mich in meinem Atelier in der Oderfelder Straße in Hamburg besuchte. Oppenheim war bereits um die siebzig und schon stark taub, aber sie war sehr aufmerksam, überaus präsent und sehr lebendig, und schaute sich im Atelier alles genau an. Sie hatte eine faszinierende Ausstrahlung und war auch im Alter noch eine sehr attraktive Frau.”

JORINDE VOIGT, © Karin Székessy Das Atelier von Christian Janokowski geht, durch eine elegante Bar verbunden, über in das seiner Partnerin Jorinde Voigt. Zu ihr konnte ich erst einen Tag später kommen. An ihren Wänden hingen großformatige Bilder und auf den Tischen lagen Bronzen. Die Natur war zu allem das Model. Hinter dem Atelier hat Jorinde Voigt ein kleines Glashaus mit exotischen Pflanzen. Ihre große Zuneigung gilt den botanischen Gärten der Welt.”

JORINDE VOIGT, © Karin Székessy
Das Atelier von Christian Janokowski geht, durch eine elegante Bar verbunden, über in das seiner Partnerin Jorinde Voigt. Zu ihr konnte ich erst einen Tag später kommen. An ihren Wänden hingen großformatige Bilder und auf den Tischen lagen Bronzen. Die Natur war zu allem das Model. Hinter dem Atelier hat Jorinde Voigt ein kleines Glashaus mit exotischen Pflanzen. Ihre große Zuneigung gilt den botanischen Gärten der Welt.”

Schwarz-Weiß-Fotografie

Die meisten Aufnahmen von Karin Székessy sind Schwarz-Weiß-Fotografien, die sie selbst entwickelt hat. Anfang 2000 begann sie mit der Digitalkamera zu fotografieren und statt in der Dunkelkammer nachzuretuschieren und nachzubelichten, nutzt sie heute Photoshop. Doch auch wenn ihre digitalen Arbeiten streng limitiert sind, bevorzugen die Kenner weiterhin ihre analogen Fotografien.

FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER, © Karin Székessy “Hundertwasser war ein großer Schauspieler - ihn zu fotografieren war äußerst vergnüglich, weil er alles mitmachte. Er war überaus eitel und entsprechend sorgfältig gekleidet, wobei ihm sein Schal besonders wichtig war. Die Fotos sind 1965 in Hamburg entstanden, zu einer Zeit, als sein Ruhm gerade enorm anstieg.”

FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER, © Karin Székessy
“Hundertwasser war ein großer Schauspieler – ihn zu fotografieren war äußerst vergnüglich, weil er alles mitmachte. Er war überaus eitel und entsprechend sorgfältig gekleidet, wobei ihm sein Schal besonders wichtig war. Die Fotos sind 1965 in Hamburg entstanden, zu einer Zeit, als sein Ruhm gerade enorm anstieg.”

Einzigartige Aufnahmen 

Die Publikation KARIN SZÈKESSY – DIALOGE enthält Künstlerfotos von Joseph Beuys, Mel Ramos, Hundertwasser, Meret Oppenheim, Neo Rauch, Daniel Richter, Daniel Spoerri, Gert & Uwe Tobias, Marc Lüders, Marcel Odenbach, Eduardo Arroyo, Hans Bellmer und vielen weiteren Künstlern. Zu jedem Porträt erzählt Karin Székessy eine persönliche Anekdote, wie die jeweilige Aufnahme entstanden ist – ein faszinierender dokumentarischer Blick hinter die Kulissen der jüngeren Kunstgeschichte.

Text von Charlotte Reimann

JOHANNES HÜPPI, © Karin Székessy “Die entzückende Familie Hüppi, bestehend aus dem Maler Johannes Hüppi samt Frau, der Künstlerin So-Jin Kim, und der kleinen Tochter auf dem Arm, nahm ich in der LEVY Galerie in Hamburg auf. Alle Beteiligten waren sehr glücklich mit dem Foto. Die Tochter ist ausgesprochen süß - sie guckt auf dem Foto zwar ein bisschen kritisch, aber ihr Blick ähnelt sehr dem ihres Vaters.”

JOHANNES HÜPPI, © Karin Székessy
“Die entzückende Familie Hüppi, bestehend aus dem Maler Johannes Hüppi samt Frau, der Künstlerin So-Jin Kim, und der kleinen Tochter auf dem Arm, nahm ich in der LEVY Galerie in Hamburg auf. Alle Beteiligten waren sehr glücklich mit dem Foto. Die Tochter ist ausgesprochen süß – sie guckt auf dem Foto zwar ein bisschen kritisch, aber ihr Blick ähnelt sehr dem ihres Vaters.”

Publikation
Karin Székessy, Dialoge hrsg. von Thomas Levy, 288 Seiten, 185 farbige und 130 s/w Abbildungen, Deutsch | Englisch, Kerber Verlag 2015.

Collector’s Edition
Zur Publikation erscheint im Kerber Verlag eine Collector’s Edition in einer Auflage von jeweils 50 Exemplaren, signiert und nummeriert von der Künstlerin.

Ausstellung
„Beuys ohne Hut – Karin Székessy fotografiert Künstler“, Horst-Janssen-Museum Oldenburg, bis 26. April 2015.

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