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Rezension „Maya Weyermann“

Die Schweizer Künstlerin Maja Weyermann reflektiert die zunehmende Vermischung von fiktiven, virtuellen und realen Räumen mittels komplexer Bildkonstruktionen, unterschiedlicher Raumperspektiven und dem Spiel mit Transparenz und Spiegelung. Die Monografie fasst Weyermann’s Werke der letzten Jahre erstmals zusammen.

Der Einband des 120 Seiten umfassenden Buches „Maja Weyermann“ der gleichnamigen Künstlerin ist äußerlich hochwertig gestaltet. Das quadratische Buch hat einen dunkelblauen Stoffeinband und eine silberfarben eingeprägte Figur auf dem Cover.

Die Künstlerin wurde 1962 in Huttwil in der Schweiz geboren. Sie hat zunächst in Amsterdam und später in Berlin studiert, wo sie jetzt lebt und arbeitet.

In diesem Buch werden dem Betrachter einige ihrer Werke präsentiert. Dabei handelt es sich nicht nur um Fotografien, sondern ebenfalls um Standbilder aus Filmaufnahmen. Ihre Werke zeigen Architektur auf unterschiedliche Weise, zu einem großen Teil sehen wir Zimmer durch Glasscheiben und mit Spiegelungen. Die Fotos haben verschieden Formate. Einige füllen die kompletten Seiten aus, andere „nur“ Teile einer Seite. Besonders aufgefallen ist mir, dass die Seiten aus unterschiedlichem Papier sind. Die ersten und letzten Seiten des Buches (welche hauptsächliche Fotografien Weyermanns abbilden) sind hochglänzend. Der Mittelteil des Buches hingegen besteht aus mattem, rauem Papier. Auf diesen Seiten kommentieren unter anderem Kunstkritiker und Architekturprofessoren Weyermanns Werke.

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Besonders gut gefallen haben mir die oberen beiden Abbildungen. Erstere zeigt eine Fensterfront, auf deren einen Seite ein modernes Wohnzimmer (Teppich, Bücherregal, Sessel, Gemälde mit 7-köpfigem Drachen) und deren anderen Seite Bäume (vielleicht vom Garten oder einem direkt angrenzenden Wald) zu sehen sind. Der Betrachter sieht beides gleichzeitig, eine Seite im Original, eine als Spiegelung in der Scheibe. Das Überlappen zweier Welten ist ein für Weyermanns Kunst typisches Merkmal. Mir gefällt die Idee sehr gut, weil die meisten von ihr fotografierten Innenräume doch eher in gedeckten Farben (weiß, grau, beige, braun, dunkelblau) gehalten sind. Durch die Spiegelungen gelangt oft Farbe (grüne Bäume, blauer Himmel) ins Bild, wie in dem unteren Beispiel.

Was mir im Buch ein wenig fehlt, sind nähere Infos zur Künstlerin. Zwar bekommt man durch ihre Fotografien und die im Buch enthaltenen Kommentare ein grobes Bild ihrer Interessen, dennoch lese ich gerne mehr über das Leben von Künstlern, da diese oft durch ihre Vergangenheit beeinflusst zu werden scheinen. Durch eigene Internetrecherche lassen sich aber einige zusätzliche Informationen sammeln, z.B. zur Vita.

Text von Anna Heptner

Über das Buch

Maja Weyermann, 120 S., 120 Abb., Hardcover in Leinen gebunden, Kerber Verlag 2015. Herausgegeben anlässlich der Ausstellung „Giostra“, 12.03. – 09.05.2015, Galerie Nosbaum Reding, Luxembourg.

Über die Rezensentin

Anna Heptner, geb. 1989 in Nordrhein-Westfalen, lebt seit fast 3 Jahren in Berlin, wo sie momentan ihren Masterabschluss in Afrikawissenschaften macht. Zuvor studierte sie in Hildesheim Internationale Kommunikation und Übersetzen. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich gerne mit Literatur und moderner Kunst.

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