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RUE DES CORDELIERS | PORTRAITS OF A HOUSE

„Sometimes a man hits upon a place to which he mysteriously feels that he belongs. […]” (W. Somerset Maugham, The Moon and Sixpence, 1919)

Als David Galloway vor 40 Jahren sein Haus in der südfranzösischen Kleinstadt Forcalquier kaufte, war es einer dieser besonderen Momente. Aus dem stark renovierungsbedürftigen Haus hat Galloway sein persönliches Refugium gemacht. Heute ist es ein beeindruckender Ort voller zeitgenössischer Kunst und Antiquitäten, mit aufwändig ausgestatteten Zimmern, Ateliers für Künstler, einer Bibliothek und einer kleinen Konzerthalle.

Aus dem Haus ist somit über die Jahre hinweg das architektonische Porträt seines Besitzers, des emeritierten Professors David Galloways, geworden. Galloway wurde 1937 in Memphis, Tennessee geboren. 1972 wurde er Ordinarius für Amerikastudien an der Ruhr-Universität Bochum, mit den Schwerpunkten Film, Architektur, Bildende Kunst und Kulturgeschichte, und lehrte dort über 20 Jahre. Von 1977 bis 1978 war er Chefkustos des Teheran Museums of Contemporary Art. Somit war und ist sein Leben vor allem von seiner Liebe zur Kunst geprägt. David Galloway kannte sie alle: Von Andy Warhol über Keith Haring bis hin zu Joseph Beuys. Sie gingen bei ihm ein und aus und hinterließen ihre Spuren.

Von diesen Spuren zeugt nun die Publikation Rue des Cordeliers. Portraits of a House, in der sich zehn Fotografen aus Frankreich, Deutschland, Irland und Schweden mit dem Haus in der Rue des Cordeliers künstlerisch auseinandersetzen. Die Bandbreite ist dabei so bunt und vielfältig wie die Räume in der Rue des Cordeliers selbst. So simuliert beispielsweise Régis Lansac mit Hilfe seines I-Phones die Polaroid Ästhetik und schafft dadurch Fotografien, die wie Filmstills wirken. Mary A. Kelly hingegen thematisiert in ihren Arbeiten den kommunikativen Aspekt der Räume. Ihre Fotografien erzählen von möglichen Gesprächen, die zwischen zwei Personen stattgefunden haben, die gerade noch auf den bequemen Stühlen saßen und sich in die Augen geschaut haben.  Und schließlich überrascht Nana Dix mit ihren surrealistisch anmutenden Collagen den Betrachter, indem sie das Alltägliche mit dem Grotesken verbindet.

 

Olav Forsang
Publikation: Rue des Cordeliers

herausgegeben von Christoph Benjamin Schulz
Gestaltung von Corina Gabriela Duma, Bukarest

ISBN: 978-3-7356-0367-8

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