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Skulptur Projekte 2017 | Eine Vorschau

Gestern wurden in Münster die nächsten Skupltur Projekte vorgestellt, die 2017 zum fünften Mal stattfinden werden. Die Skulptur Projekte Münster sind weltweit einzigartig: Im Abstand von zehn Jahren untersuchen internationale Künstlerinnen und Künstler seit 1977 die Beziehung von Kunst, öffentlichem Raum und urbanem Umfeld und entwickeln ortsspezifische neue Arbeiten.

In der aktuellen Ausgabe sollen Themen der globalen Gegenwart und Reflexionen über zeitgenössische Begriffe von Skulptur in die künstlerischen Auseinandersetzungen genauso mit einfließen wie Fragen zum Verhältnis von öffentlichem und privatem Raum in Zeiten zunehmender Digitalisierung. Jedoch wird vom Kuratoren-Team kein Thema an die Künstler vorgegeben, vielmehr sollen diese eigene Vorschläge entwickeln. Ob das Ziel, eine künstlerische Auseinandersetzung mit Globalisierung und Digitalisierung zu erreichen, aufgeht, sehen wir also erst 2017.

Die Kuratoren sorgen jedoch durch selbst gesteckte Ziele und die Auswahl der Künstler dafür, dass die Skulptur Projekte eine bestimmte „Form“ annehmen beziehungsweise bewahren. 50% der teilnehmenden Künstler soll diesmal weiblich sein. Nie wieder möchte man sich vorwerfen lassen, man würde männliche Künstler bevorzugen. Auch soll maximal ein Drittel der Teilnehmer performativ arbeiten, auf keinen Fall soll das klassische Medium Skulptur aus der Ausstellung verschwinden.

Das kuratorische Team der Skulptur Projekte besteht übrigens aus Kuratoren-Urgestein Prof. Kasper König, den Kuratorinnen Britta Peters (freie Kuratorin aus Hamburg) und Dr. Marianne Wagner (Kuratorin für Gegenwartskunst am LWL-Museum für Kunst und Kultur).

von links: Oberbürgermeister der Stadt Münster Markus Lewe, Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur Dr. Hermann Arnhold, Projektleitung der Skulptur Projekte Imke Itzen, das Kuratorenteam der Skulptur Projekte 2017 mit Dr. Marianne Wagner, Kasper König, Britta Peters und LWL-Landesdirektor Matthias Löb, Foto: LWL/Huvermann

von links: Oberbürgermeister der Stadt Münster Markus Lewe, Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur Dr. Hermann Arnhold, Projektleitung der Skulptur Projekte Imke Itzen, das Kuratorenteam der Skulptur Projekte 2017 mit Dr. Marianne Wagner, Kasper König, Britta Peters und LWL-Landesdirektor Matthias Löb | Foto: LWL/Huvermann

Etwa 30 neue Arbeiten sollen bis 2017 in Münster enstehen und den Stadtraum einmal mehr in eine riesengroße Ausstellungsfläche verwandeln. Erste Künstlerinnen und Künstlern waren bereits zu Besuch in Münster und sind wahrscheinliche Teilnehmer der 100-tägigen Ausstellung. Bisher liest sich die Liste äußerst spannend und verspricht eine Ausstellung mit kritischen und politischen Positionen, die zu Diskussionen anregen. Im Gespräch sind bisher die rumänische Künstlerin Alexandra Pirici und der französische Tänzer und Choreograph Xavier Le Roy, deren Arbeiten sich dem Verhältnis von Körper, Skulptur und Stadt widmen. Mit dieser Setzung werden Eigenheiten der performativen Künste reflektiert, aber auch die veränderte Bedeutung, die dem Körper gegenwärtig beigemessen wird. Eingeladen sind traditionell aber auch Künstler, die stärker bildhauerisch arbeiten, wie Santiago Sierra,in dessen politischer Auseinandersetzung mit Skulptur sich das Thema Globalisierung verankert findet, oder Ayse Erkmen, die bereits 1997 an den Skulptur Projekten teilgenommen hat. Explizite Fragen zu Digitalem und Kommunikation beschäftigen Aram Bartholl, der moderne Smartphone-Technik mit dem archaischen Bild des Lagerfeuers verknüpft, oder Andreas Bunte, der die mobilen Endgeräte als Projektionsmaschinerien auffasst.

 

Text: Michelle van der Veen

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