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Vorhang auf: Fotokampagnen der Schaubühne 2013-2017

Wer durch die Straßen der Hauptstadt schlendert, wird sie mit Sicherheit schon einmal gesehen haben: Die wundervollen Plakate der Berliner Schaubühne, die das öffentliche Stadtbild zu einer Art Galerie für Jederman machen. International renommierte Fotografinnen und Fotografen wie Juergen Teller, Ute und Werner Mahler, Pari Dukovic, Brigitte Lacombe und Paolo Pellegrin haben sich dabei mit dem Ensemble des Theaters künstlerisch auseinandergesetzt und dieses in Szene gesetzt. Von 2013 bis 2017 sind dabei Fotoserien entstanden, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

„Der Instinkt hat immer recht.“ (Juergen Teller)

Die Fotografien von Juergen Teller, der bereits Hollywoodstars wie Jennifer Lawrence und Tom Cruise abgelichtet hat, erinnern an Polaroidfotos, die zufällige Momente festhalten und sich durch ihre angeblitzte Ästhetik auszeichnen.

„Wahres Glück bleibt im Inneren verborgen“ (Ingo Taubhorn, Kurator Deichtorhallen Hamburg)

Das Fotografenehepaar Ute und Werner Mahler lichtete die Schauspieler mit einer Großbildkamera in Schwarz-Weiß ab. Dabei mussten sie sekundenlang in einer Position verharren. Vergleicht man die Bilder der Fotografen untereinander, so wechseln lediglich Gesichtsausdruck, der Hintergrund und die Armhaltung.

„Sich in Schauspieler verlieben“ (Pari Ducovic)

Pari Dukovics Fotografien hingegen zeichnet sein vielfältiger Stil aus. Kein Foto gleicht dem anderen; manche sind schwarz-weiß und schlicht gehalten, andere bunt und grell, einige sind in Restaurants entstanden, andere vor einer kahlen Wand. Seine Fotografien haben ein spontanes Moment, das unter anderem der tatsache geschuldet ist, dass Ducoviv bei der Entstehunge der Bilder stets einen „Zauberkoffer“ mit allerlei Utensilien bei sich hatte.

„Erst in der Rolle, dann nackt“ (Brigitte Lacombe)

Brigitte Lacombes Bilder sind schlicht, pur gehalten. Sie inszenierte Die Schauspielerinnen und Schauspieler mit halbnacktem Oberkörper. Dieses Setting schaffte eine sehr intime Atmosphäre, die man den Bildern ansieht. Dabei steht das Gesicht der Schauspieler im Vordergrund und für den Betrachter entsteht ein einmaliger, unmittelbarer Blick auf die Persönlichkeit hinter dem Modell.

„Über das Vordringen an die Oberfläche“ (Paolo Pellegrin)

Paolo Pellegrin fotografierte die Schauspieler allesamt vor einem schwarzen Hintergrund. Dabei richten sie ihren Blick nicht direkt in die Linse der Kamera, sondern blicken nachdenklich an ihr vorbei. Durch das Spiel mit Licht und Schatten, die Spiegelungen und Reflexionen schafft Pellegrin ein psychologisches Porträt der Theaterschaffenden.

Das neue Fotobuch fasst erstmals diese wundervollen Fotografien zusammen, die trotz aller künstlerischen Unterschiede eines gemeinsam haben: Der Fokus liegt auf den Porträtierten und nicht auf ihren Rollen oder den von ihnen erwarteten Imagebildern. Und das ist auch die Stärke dieser beeindruckenden Fotoserien, die allesamt den Mensch hinter dem Schauspieler zum Thema haben, diesen jedoch in seinen unterschiedlichen Facetten zeigen.

Anastasia Tarasenko und Ann-Katrin Kronmüller

Schaubühne Berlin
Publikation Foto-Kampagnen der Schaubühne Berlin von 2013 bis 2018

Herausgeber: Schaubühne Berlin
Gestaltung von Pascal Schönegg, Berlin
ISBN 978-3-7356-0424-8

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