Welcome to

Kerber Blog

Home / ART / Benedikt Hipp | Ich habe meinen Augen nicht getraut…

Benedikt Hipp | Ich habe meinen Augen nicht getraut…

„Ich habe meinen Augen nicht getraut, auch meinen Ohren nicht“ war der etwas umständliche Titel von Benedikt Hipps (*1977) Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein. Wer die Ausstellung verpasst hat, darf sich nun über das zugehörige Buch freuen, das neben Texten und Werkabbildungen, viele Ausstellungsansichten beinhaltet.

Wie der Titel bereits andeutet, erwarteten den Besucher in der Ausstellung Malereien und Skulpturen von Hipp, die Fragen aufwerfen. Der Kurator der Ausstellung René Zechlin bezeichnet Benedikt Hipp als “einen der eigenwilligsten Künstler seiner Generation” und ganz in diesem Sinne führte die Ausstellung den Betrachter in geheimnisvolle Welten mit verschachtelten dunklen Raumsituationen und fremdartigen Körpern und Figuren, die direkt aus den Bildern gekommen zu sein scheinen. Die mystischen Bildwelten seiner Malerei inszenierte Hipp in Ludwigshafen in umfangreichen bühnen-artigen Raumkompositionen, für die eigens neue Werke entstanden sind.

Hipps Figuren beunruhigen den Betrachter, immer wieder begegnet man überlagerten Gesichtern oder verschiedenen Torsi, die ausgehöhlt oder deformiert wirken. Der Künstler hinterfragt in seinen Arbeiten immer wieder unser heutiges Verständnis von Individualität und der Rolle des einzelnen in der Gesellschaft. Inspiration holt er sich unter anderem von den großen Philosophen wie Eric Voeglin (1901-1985). Den Augen ist eben nicht zu trauen, wie Ausstellungs- und Buchtitel vermuten ließen. So sind die für ihn typischen gesichtslosen Figuren, denen wir  in den Gemälden begegnen, keine „Identifikationsfiguren“ für den Betrachter, sondern ‚In-dentifikationsfiguren‛. Sie erschweren die projektive Kontemplation, verweisen auf die Bildlichkeit des Bildes, und werfen so die Betrachter auf sich selbst zurück, auf ihre eigene Situation, auf ihre eigenen Körper.

 

Bereits 2011 wurde Benedikt Hipp in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt, zu seinen Arbeiten befragt. Das sehr sehenswerte Künstlerinterview gibt nach wie vor einen guten Einblick in seine Arbeitsweise:

 

Blick ins Buch

 

Hipp_Benedikt

 

Publikation: Ich habe meinen Augen nicht getraut, auch meinen Ohren nicht, August 2015
herausgegeben von Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein,
mit Texten von Jörg Scheller, René Zechlin.
Gestaltung: Sven Michel

ISBN: 978-3-7356-0164-3

One thought on “Benedikt Hipp | Ich habe meinen Augen nicht getraut…”
  1. […] den Betrachter vollkommen in ihren Bann zieht. Mehr zur Benedikt Hipps aktuellen Arbeiten gibt es hier. TAGS: Benedikt Hipp,Installation,Künstlerinterview,Malerei,Narration,Skulptur,zeitgenössische […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

#Kerberverlag

>> <<