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EMSCHERKUNST 2016

Manchmal schauen wir uns die Kunstwerke tatsächlich auch live an, die wir in unseren wunderbaren Büchern publizieren. Letzten Samstag hat die Emscherkunst 2016 eröffnet und das Schöne ist: ab jetzt ist die Kunst für alle da! Es ist gar nichts Elitäres dabei, sich auf sein Fahrrad zu schwingen und sich zeitgenössische Kunst zu „er-radeln.“

Die Eröffnung fand am Phoenixsee statt, der mich ein wenig an eine Filmkulisse eines Naherholungsgebiets erinnert hat. Bei Benjamin Bergmanns „Chiosco“ musste ich gleich schmunzeln: man wird sofort in eine Venedig-Urlaubstimmung katapultiert, wenn man die zusammengestellten Touri-Artikel durchstöbert.

Emscherkunst 2016

Auf verschiedenen Routen, insgesamt um die 50 km, sind Kunstwerke in die Landschaft integriert, bzw. stechen meist eher heraus.

Von Lucy und Jorge Orta sind die „Vogelfrau“ und „Totem mit Elster“ zu sehen.

Emscherkunst 2016 Emscherkunst 2016

Bei der Eröffnung waren viele Künstler anwesend, die ihre Werke vorgestellt haben. Auf der Tribüne ist z.B. Henrik Håkanson ganz links zu sehen, der etwas über die „Insect Societies“ erzählte – kein Bienenhaus, sondern eine ganze Bienenwohnsiedlung, die am Emscherquellhof zu sehen ist. Highlight des artist talk: Jakob Fenger von Superflex (der Herr in weiß in der Mitte), überreichte als Dank für die Zusammenarbeit dem Kurator Florian Matzner (2. von rechts) einen Schokoladenbrunnen – eine Anspielung auf die Arbeit der Künstlergruppe  „Waste Water Fountain“, die Abwasser in einen Brunnen pumpt. Fazit: Es ist nicht immer alles bierernst zu sehen, auch nicht die großen Themen unserer Gesellschaft.

Emscherkunst 2016

Als Groupie habe ich auch noch ein Foto von Massimo Bartolini erhascht, der am Hochwasserrückhaltebecken den „Black Circle  square“ einen runden Pool in einem weißen Quadrat geschaffen hat – in Anspielung auf den „Schwarzen Kreis“ von Malewitsch.

Emscherkunst 2016

Hier nochmals Jakob Fenger von Superflex. Einfach genial, dass die Künstlergruppe mitmacht – ich bin ein Fan! So kluge Künstler, die sich seit 25 Jahren mit Verstand, Witz aber auch Herz für die Schieflage unserer Konsumwelt interessieren. Immer wieder scharfsinnig und gleichzeitig humorvoll.

Emscherkunst 2016

Nevin Aladağ – bitte entschuldige den schlechten Schnappschuss! In Wirklichkeit ist sie viel hübscher… Nevin hat auf dem Gelände des Hochwasserrückhaltebeckens die „Wellenbrecher“ geschaffen.  Diese Betonobjekte wirken wie Skulpturen, haben aber eine reale Funktion: sie werden zum Schutz vor Fluten eingesetzt. Sie sind sozusagen eine Bastion gegen die ständige Bedrohung der Menschheit seitens des Elements Wasser. Eine kluge Arbeit im Zusammenhang mit den Emscherumbaumaßnahmen.

Emscherkunst 2016

Rainer Maria Matysiks „Cloud machine“ ist ein Magnet in der Landschaft und wirkt erstaunlicherweise gar nicht so als Fremdkörper. Eventuell prodziert die Maschine nicht nur Wolken , sondern sie hat die ganze Phoenixseelandschaft geschaffen? 😉

Emscherkunst 2016

Emscherkunst 2016

Das ist nicht unser „Kerber-K“, sondern das „K“ aus Ai Weiweis mit „Fuck“ bedruckten Zelten von 2013. Übernachten werde ich darin allerdings nicht, widme mich lieber wieder der Katalogproduktion.

Kann nur empfehlen, die genialen Kunstwerke selbst zu erleben! Die Ausstellung läuft noch bis zum 18. September, unser Katalog kommt in knappen drei Wochen raus…

 

Text und Fotos: Katrin Meder (Ein Interview mit Katrin Meder finden Sie hier.)

 

2 thoughts on “EMSCHERKUNST 2016”
  1. Karin Kopka-Musch 7. Juni 2016 on 18:23 Antworten

    Danke Katrin Meder für den kleinen Kunstreisebericht. Florian Matzner. Kunst und Öffentlichkeit. Münster wirkt nach und weiter. Und die Emscher Region gewinnt. Macht sicher Spaß, da lang zu radeln. Glückwunsch!

    • michelleveen 8. Juni 2016 on 11:18 Antworten

      Finde ich auch!
      Wir brauchen solche Projekte, damit alle etwas von der Kunst haben…
      Die Menschen müssen mehr erleben können, dass zeitgenössische Kunst auch für sie da ist.

      Kunst kann auch Spaß machen und gleichzeitig bewegen und informieren. Das schließt sich nicht aus!

      Viele Grüße
      Katrin Meder

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